Schlagwortarchiv für: Westlicher Obertongesang

Noch mehr tanzbare Obertöne | Alien Voices

Das deutsche Duo Alien Voices, Kolja Simon und Felix Mönich, hat zusammen mit Steve Schroyder die tanzbare Oberton-CD „QiGong Dancing“ aufgenommen. Die CD benutze ich gern in meinen Kursen zum Auflockern mit Bewegung. Kolja beherrscht einen sehr autentischen Kargyraa und Khöömej Stil. Besonders gut gefallen mir die Obertonduette mit zwei gleichzeitgen Obertonmelodien. Soetwas hört man nur selten. Die CD ist bei Planetware Records erschienen und wird von Silenzio Music vertrieben.

Alien Voices - QiGong Dancing

 

Daniel Pircher mit dp.O.Ton live

dp.O.Ton Projekt aus Berlin, mit dem wunderbaren Daniel Pircher – Obertongesang, Stefanie John – Campanula, Marc Miethe – Didgeridoo.

www.facebook.com/dp.O.Tone

www.youtube.com/PircherDaniel

www.soundcloud.com/dp-o-tone

http://www.overtone.cc/profile/DanielPircher

 

Natasha Nikeprelevic Solo – Hinwendung zum Licht

„Hinwendung zum Licht“ war eine Zugabe in einem Konzert, dass Natascha Nikeprelevic 2008 auf dem Silent Art Festival sang. Die Komposition zeigt, wieviel Musik bereits in einem einzigen Ton steckt.

„Ihr Kinderlein, kommet“ mit Obertongesang

„Ihr Kinderlein, kommet“ im Satz für polyphonen Obertongesang in einer Neufassung mit Keyboard-Begleitung von Michael Reimann.
Als ich 1984 meine polyphonen Obertongesangsstil entwickelte war“Ihr Kinderlein, kommet“ eines der ersten Lieder, die ich mit wechselnden Grundtönen sang.

Ich singe hier eine einfach zu lernende Fassung mit nur drei Grundtönen, die Du am schnellsten durch Mitsingen lernst. Die Noten dazu kannst Du Dir hier kostenlos herunterladen:

Text:

1. Ihr Kinderlein, kommet, o kommet doch all’!
Zur Krippe her kommet in Betlehems Stall
und seht, was in dieser hochheiligen Nacht
der Vater im Himmel für Freude uns macht.

2. O seht in der Krippe, im nächtlichen Stall,
seht hier bei des Lichtleins hellglänzendem Strahl,
den lieblichen Knaben, das himmlische Kind,
viel schöner und holder, als Engelein sind.

3. Da liegt es – das Kindlein – auf Heu und auf Stroh;
Maria und Josef betrachten es froh;
die redlichen Hirten knie’n betend davor,
hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.

4. Manch Hirtenkind trägt wohl mit freudigem Sinn
Milch, Butter und Honig nach Betlehem hin;
ein Körblein voll Früchte, das purpurrot glänzt,
ein schneeweißes Lämmchen mit Blumen bekränzt.

5. O betet: Du liebes, Du göttliches Kind
was leidest Du alles für unsere Sünd’!
Ach hier in der Krippe schon Armut und Not,
am Kreuze dort gar noch den bitteren Tod.

6. O beugt wie die Hirten anbetend die Knie,
erhebet die Hände und danket wie sie!
Stimmt freudig, ihr Kinder, wer wollt sich nicht freu’n,
stimmt freudig zum Jubel der Engel mit ein!

7. Was geben wir Kinder, was schenken wir Dir,
du Bestes und Liebstes der Kinder, dafür?
Nichts willst Du von Schätzen und Freuden der Welt –
ein Herz nur voll Unschuld allein Dir gefällt.

8. So nimm unsre Herzen zum Opfer denn hin;
wir geben sie gerne mit fröhlichem Sinn –
und mache sie heilig und selig wie Dein’s,
und mach sie auf ewig mit Deinem nur Eins.

Melodie:  Johann Abraham Peter Schulz 1794. Text: Christoph von Schmid 1798. Video: Falling snow by Matt SCC BY 3.0, Artikelbild: pixabay CC0.

Stuart Hinds‘ polyphoner Weihnachtsgruß 2014

Stuart Hinds ist ein guter Freund, Komponist und brillianter polyphoner Obertonsänger aus Texas, USA. Jedes Jahr versendet er einen liebevoll eingesungen Weihnachtsliedersatz für Obertongesang. Hier hört Ihr „Lo, How a Rose E’er Blooming“ für zwei Baritone mit polyphonem Obertongesang, sein Gruß für 2014.

Stuart hatte, nachdem der den Aachener Obertonchor 2004 besucht hatte, sein berühmtes „Sound of Forever“ für uns geschrieben, und damit einen Meilenstein in der polyphonen Obertonmusik gesetzt: Das erste Werk für vierstimmig nach Noten polyphon singenden Chor.

 

Obertonchor Raumvoll Zähne – Passacaglia

Das amerikanische a cappella Ensemble Roomful of Teeth singt IV. Passacaglia aus der mit dem Pulitzerpreis für Musik ausgezeichneten Komposition Partita for 8 Voices (2009-2012) von Caroline Shaw.

→Mehr zur Komposition

Es gibt inzwischen eine ganze Reihe weitgehend unbekannter Werke für professionelle klassische Gesangsensembles und Chöre. Seht mal auf die Seite „Werke„. In der Tabelle kann man nach Gesamtbesetzung und nach der Oberton-Besetzung sortieren.

Pachelbel Kanon

Hier meine Obertonvariation über den Kanon von Johann Pachelbel, worin ich Bass und Sopran gleichzeitig singe. Es ist eine Übung für polyphonen Obertongesang, die ich mal Mitte der 90er für meine Schüler geschrieben hatte.

Für meine Masterclass-Schüler habe ich eine Reihe von vorbereitenden Übungen entwickelt, die die Fertigkeiten zum polyphonen Singen Schritt für Schritt aufbauen. Man braucht dafür ein ganzes Wochenende und anschließend einige Wochen Übungszeit. Aber wer es gleich mit dem Kanon probieren will: Konstenlos Noten downloaden

Es ist eine Multitasking-Übung, die Konzentration erfordert. Ich singe zwei Melodien kontrapunktisch. Dabei führe ich mit der linken Hand die Bassmelodie (Ostinato) und singe sie zuerst ohne Obertontechnik. Dann starte ich die Melodie in den Obertönen und folge ihr mit der rechten Hand.

Die linke Hand ist mit der rechten Gehirnhälfte verknüpft, wo auch die Wahrnehmung der Obertöne liegt. Sie folgt aber der Grundtonmelodie, die in der linken Gehirnhälfte verarbeitet wird. Die rechte Hand wird von der linken Hemisphäre kontrolliert, folgt aber den Obertönen, die auf der rechten Seite verarbeitet werden (vgl. „Wie Obertöne im Gehirn wirken“ und „Test: Bist Du Oberton- oder Grundtonhörer?“.

Dieses Überkreuzen der Handkontrolle und der Hörwahrnehmung hat nach meinen Erfahrungen einen beschleunigenden Effekt beim Lernen, und die Intonation wird dadurch sicherer. Vertauscht man gelegentlich die Hände, also links Obertöne, rechts Grundtöne, intensiviert das den Trainingseffekt. Aber generell empfehle ich die erste Version zu üben.

Am Anfang hat man immer das Problem, dass entweder die Obertöne nicht mehr gut klingen, oder der Grundton völlig neben der Spur liegt. Das hast vermutlich damit zu tun, dass sich das Gehirn anfangs entweder nur auf die Klarheit der Obertöne oder nur auf die Intonation der Grundtöne konzentrieren kann. Das Multitasking ist übrigens dem Klavierspielen sehr ähnlich, wo auch die linke Hand den Bass und die rechte den hohen Part spielt.

Probiere doch mal aus, welche Hand bei Dir leichter den Obertönen folgt und schreib’s in den Kommentar. Und dazu, ob Du Rechts- oder Linkshänder bist. Mich würde interessieren, ob sich Linkshänder unterscheiden.

Entspannung – Obertöne aus Israel

Diese Musik strahlt auf mich tiefen Frieden und Stille aus. Einat Gilboa und Gerhard Fankhauser, meine Freunde aus Israel/Österreich, mit denen ich vor einigen Jahren das (nicht mehr aktive) Quartett „Harmonic Connection“ gegründet hatte (mit Alexandra Pesold), sind mit ihren Friedenskonzerten auf der ganzen Welt unterwegs.

Einat hat nicht nur eine wunderschöne Stimme und ist eine der wenigen guten Obertonsängerinnen, sondern sie ist auch eine begnadete Tänzerin. Gerhard ist auf seiner Laute und Oud einfach unglaublich. Er saugt Musik aus aller Welt in sich auf und verbindet sie zu seinem einzigartigen Klang. Danke für Eure Musik.

http://www.oryom-music.com/

Wolfgang Saus‘ erstes Obertonprojekt 1986 – Bootssteg von Günther Beckers

Im Oktober 2014 schickte mir überraschend der Komponist den Link zu dem Video. „Der Bootssteg“ von Günther Beckers war 1986 meine allererste Produktion mit Obertongesang. Seit dem hatte ich nichts mehr davon gehört und, ehrlich gesagt, sogar vergessen, dass ich schon damals Musik mit Obertönen gemacht hatte.

1983 stand ich mit Roberto Laneri auf der Bühne bei dem Projekt „Nada Brahma – Die Welt ist Klang“ von Joachim Ernst Berendt. Zum ersten mal im Leben hörte ich Obertongesang und war so berührt, dass mir sofort klar war, dass die Obertöne mein Leben verändern würden. Ich brachte mir daraufhin das Obertonsingen mit vielen Experimenten autodidaktisch bei, ohne die blasseste Ahnung, wie es funktionierte, nur aus der Erinnerung an den Klang, ohne die Möglichkeit, Aufnahmen zu hören. Und Roberto Laneris Telefonnummer konnte ich nicht herausfinden. Es ist erstaunlich, wie aktuell das Werk heute klingt, damals eine experimentelle Innovation.

»Mehr zur Komposition

In der Aufnahme: Marie-Dagny Wennberg aus Schweden – Alt, Wolfgang Saus – Barton Obertongesang, Mitglieder des Collegium Byzantinum Aix la Chapelle, Studiomix von Miki Meuser, akustische Räume des Instituts für Hochfrequenztechnik der RWTH Aachen. Digitale Kunstkopfaufnahme (auch neu damals).

1986 war für mich ein Jahr aussergewöhnlicher Musikprojekte. Nach einer intensiven mit einem Profiensemble in einer Masterclass des schwedischen Ausnahme-Chorleiters und späterem Nachfolgers von Eric Ericsons, Anders Eby, war mir nochmal klarer geworden, dass das Geheimnis professionellen Chorklangs in den Obertönen liegt.

Ich hatte gerade einen Solovertrag am Stadttheater Aachen für die Uraufführung der Oper „Chimäre“ des Münchener Komponisten Hans-Jürgen von Bose am Aachener Stadttheater erhalten und studierte die schwierige Partitur inklusive mehrstimmiger Tonbandeinspielungen ein. Ich liebte damals Avantgarde und Experimentalmusik und konnte gut vom Blatt lesen, sodass ich neue Musik mit viel Freude einstudierte.

Anna - Ein Neuer Mensch, Günther Beckers 1984Zeitgleich trat Günther Beckers, Maler und Komponist, mit seiner Komposition „Der Bootssteg – Hallkammer und schalltoter Raum“ an mich heran. Es war meine Partie für Obertongesang. Sie wurde anläßlich einer Ausstellung auf der Bienale in Venedig als Medienproduktion gespielt. 1984 hatte ich bereits mit Günther Beckers gearbeitet und „Anna – ein neuer Mensch“ (Video), eine Co-Produktion von Günther Beckers mit Miki Meuser, aufgeführt (noch ohne Obertongesang). Ich fand das Projekt deshalb so aufregend, weil es genau zu meiner Frage nach dem Klanggeheimnis der Chormusik passte.

Ich hatte damals noch keine Ahnung, ob man mit Obertönen überhaupt gezielt Musik machen kann. Meine Obertontechnik war noch unsicher. Lehrer gab es nicht, bzw. ich kannte ausser Laneri niemanden. 1986 hatte ich noch nicht von Michael Vetter oder David Hykes gehört. Das war eine Herausvorderung, da ich gleichzeitig Chemie studierte und noch in sechs Chören sang und jeden Tag Proben hatte. Jung und nicht zu bremsen, wenn es um Klang ging. Ausser „jung“ hat sich daran nicht viel geändert ;).

Ich freue mich, dass diese Rarität jetzt aufgetaucht ist.

 

Günther Beckers Portrait. Foto: Andreas Horsky

Günther Beckers

Komponist/Maler. „Der Bootssteg“ (1986), Komposition für Bariton Obertonsänger, Alt, Chor, Hallkammer und schalltoten Raum.

Gut Laune Bodypercussion-Stimm-Performance

Barbatuques – Baianá

Mehr als Stimme, Körper und Maultrommel braucht es nicht, um richtig gute Laune zu verbreiten. Ich liebe diese Einfachheit. Nicht nur die Maultrommel, auch die Mundpercussion nutzt übrigens die gleichen Resonanzen im Vokaltrakt, wie der Obertongesang und sind diesem dadurch sehr verwandt.

Ausschnitt aus der DVD „Corpo do Som ao Vivo“ aus dem Tuca Theater in Sao Paulo vom 2. Oktober 2005.

Carcará - Barbatuques | Corpo do Som

Schlagwortarchiv für: Westlicher Obertongesang