Massive Attacke auf Obertöne

Das skurrile Video Karmacoma der englischen Trip-Hop-Gruppe Massive Attack kam 1995 als Single in die UK Charts, zu einem Zeitpunkt, als zentralasiatischer Kehlgesang in Europa gerade populär wurde. Bei dem Obertongesang handelt es sich wahrscheinlich um ein Remix von tuvinischem Kehlgesang. (Dank an Bram Vanoverbeke für den Hinweis).

Iridium – sphärische Filmmusik aus Australien

Dean Frenkel ist einer meiner Lieblingsobertonsänger. Seine klaren, blitzsauber gesungenen homophonen Obertöne bringen die spezielle Wirkung der Naturintervalle im Zusammenklang mit klassischen Instrumenten besonders eindrucksvoll zur Geltung. In „Iridium“ singt er die 5. Harmonische, die natürliche große Terz, zur kleine Terz im Instrumentalsatz, war mir in diesem Stück sehr gefällt.

In meinen Masterclasses (Jahresgruppen) Obertongesang bringe ich meinen Schülern bei, diese Reibung zu vermeiden und die 5. und 10. Harmonische im Mollkontext zu überspringen, oder durch polyphone Grundtonwechsel zu ersetzen. Denn fast alle, auch professionelle Obertonsänger improvisieren die Obertonreihe einfach unkontrolliert rauf und runter, ohne überhaupt zu erkennen, dass die große Naturterz in Konflik zu einer Mollbegleitung steht, was ich meist nicht leiden kann. Insbesondere, wenn der Grundton dann noch unsauber wird, was meist passiert.

Ob Dean Frenkel diesen Konflikt in der Komposition bewußt und kontrolliert singt, weiss ich nicht, ich vermute es aber. Denn dadurch, dass er seinen Grundton so blitzsauber singt, entfaltet sich die besondere Wirkung der 86-Cent-Reibung einer gleichstufigen Mollterz zur 14 Cent abgesenkten Naturdurterz (im Vergleich zur temperierten Durterz) für mich zu einem Genuß.

Der Film von Kameramann Murray Fredericks, Prodzent Michael Angus und Editorin Lindi Harrison gehört zum SALT Projekt, saltdoco.com, und zeigt im Zeitraffer den wundersamen Wandel des Lake Eyre in Australien, der nur selten gefüllt ist.

Die Musik stammt von Dean Frenkels früherer Gruppe Aajinta – Dean Frenkel, Jason Day, Michelle John.

Daniel Pircher mit dp.O.Ton live

dp.O.Ton Projekt aus Berlin, mit dem wunderbaren Daniel Pircher – Obertongesang, Stefanie John – Campanula, Marc Miethe – Didgeridoo.

www.facebook.com/dp.O.Tone

www.youtube.com/PircherDaniel

www.soundcloud.com/dp-o-tone

http://www.overtone.cc/profile/DanielPircher

 

Natasha Nikeprelevic Solo – Hinwendung zum Licht

„Hinwendung zum Licht“ war eine Zugabe in einem Konzert, dass Natascha Nikeprelevic 2008 auf dem Silent Art Festival sang. Die Komposition zeigt, wieviel Musik bereits in einem einzigen Ton steckt.

Mongolian Beatbox

Royal Beat Crew mit der Kehlgesangsgruppe Khusugtun (Хөсөгтөн хамтлаг), beide aus der Ulaanbaatar Mongolei.

 

„Ihr Kinderlein, kommet“ mit Obertongesang

„Ihr Kinderlein, kommet“ im Satz für polyphonen Obertongesang in einer Neufassung mit Keyboard-Begleitung von Michael Reimann.
Als ich 1984 meine polyphonen Obertongesangsstil entwickelte war“Ihr Kinderlein, kommet“ eines der ersten Lieder, die ich mit wechselnden Grundtönen sang.

Ich singe hier eine einfach zu lernende Fassung mit nur drei Grundtönen, die Du am schnellsten durch Mitsingen lernst. Die Noten dazu kannst Du Dir hier kostenlos herunterladen:

Text:

1. Ihr Kinderlein, kommet, o kommet doch all’!
Zur Krippe her kommet in Betlehems Stall
und seht, was in dieser hochheiligen Nacht
der Vater im Himmel für Freude uns macht.

2. O seht in der Krippe, im nächtlichen Stall,
seht hier bei des Lichtleins hellglänzendem Strahl,
den lieblichen Knaben, das himmlische Kind,
viel schöner und holder, als Engelein sind.

3. Da liegt es – das Kindlein – auf Heu und auf Stroh;
Maria und Josef betrachten es froh;
die redlichen Hirten knie’n betend davor,
hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.

4. Manch Hirtenkind trägt wohl mit freudigem Sinn
Milch, Butter und Honig nach Betlehem hin;
ein Körblein voll Früchte, das purpurrot glänzt,
ein schneeweißes Lämmchen mit Blumen bekränzt.

5. O betet: Du liebes, Du göttliches Kind
was leidest Du alles für unsere Sünd’!
Ach hier in der Krippe schon Armut und Not,
am Kreuze dort gar noch den bitteren Tod.

6. O beugt wie die Hirten anbetend die Knie,
erhebet die Hände und danket wie sie!
Stimmt freudig, ihr Kinder, wer wollt sich nicht freu’n,
stimmt freudig zum Jubel der Engel mit ein!

7. Was geben wir Kinder, was schenken wir Dir,
du Bestes und Liebstes der Kinder, dafür?
Nichts willst Du von Schätzen und Freuden der Welt –
ein Herz nur voll Unschuld allein Dir gefällt.

8. So nimm unsre Herzen zum Opfer denn hin;
wir geben sie gerne mit fröhlichem Sinn –
und mache sie heilig und selig wie Dein’s,
und mach sie auf ewig mit Deinem nur Eins.

Melodie:  Johann Abraham Peter Schulz 1794. Text: Christoph von Schmid 1798. Video: Falling snow by Matt SCC BY 3.0, Artikelbild: pixabay CC0.

Steppen Jingle Bells – Variante aus Tuwa

Das erwartet man nicht, wenn Kehlsänger aus Tuwa auf dem Programm stehen. Jingle Bells, die Zweite. Amerikanische Weihnachten erobert selbst die abgelegenen Hochebenen des Altai. Hier das Alash Ensemble zusammen mit Bela & The Flecktones beim Chicago Bluegrass and Blues Music Festival 2012.

http://www.alashensemble.com/

Foto des Notenbandes Weihnachtslieder im Satz für Obertongesang von Jan Heinke
Kind Winter
Kind Winter
Kind Winter
Kind Winter
Kind Winter
Kind Winter

Stuart Hinds‘ polyphoner Weihnachtsgruß 2014

Stuart Hinds ist ein guter Freund, Komponist und brillianter polyphoner Obertonsänger aus Texas, USA. Jedes Jahr versendet er einen liebevoll eingesungen Weihnachtsliedersatz für Obertongesang. Hier hört Ihr „Lo, How a Rose E’er Blooming“ für zwei Baritone mit polyphonem Obertongesang, sein Gruß für 2014.

Stuart hatte, nachdem der den Aachener Obertonchor 2004 besucht hatte, sein berühmtes „Sound of Forever“ für uns geschrieben, und damit einen Meilenstein in der polyphonen Obertonmusik gesetzt: Das erste Werk für vierstimmig nach Noten polyphon singenden Chor.

 

Jingle Bells – mongolische Version

„Jingle Bells“ erwartet man nicht aus der Mongolei. Amerikanisch-europäische Weihnachten ziehen mit dem Fernsehen in die Jurten ein. Hier eine Steppen-Fassung mit mongolischen ethnischen Instrumenten und Khöömej, komponiert von Ganpurev Dagvan, der auch die Filmmusik zu “Die Geschichte vom weinenden Kamel” (Oscar nominiert) und zu “Die Höhle des gelben Hundes” geschrieben hat. Ausgeführt wird der Song von der Ethno-Folk-Gruppe „Altai“.

Foto des Notenbandes Weihnachtslieder im Satz für Obertongesang von Jan Heinke
Kind Winter
Kind Winter
Kind Winter
Kind Winter
Kind Winter
Kind Winter

Ethno-Rock-Band „Argymak“, Baschkortostan

Argymak singt aus dem Volksepos „Zayatulyak“. Die Ethno-Rock-Band aus Baschkortostan verwendet verschiedene baschkirische Volksinstrumente wie Kurai, Dumbyra, Kyl-kubyz und singt Obertöne im Kehlgesangstil Uzlyau (Узляу).