Waldvögel – mein Beitrag zum World Listening Day 2022

Am 18.07.2022 ist wieder World Listening Day. Waldvögel. Ich habe sie aufgenommen, um damit meine zukünftig geplante Obertongesang-Meditationsmusik untermalen zu können.

Da die Verwendung von fremdem Tonmaterial in eigenen Produktionen oft Probleme mit dem Urheberschutz verursacht, stelle ich diese Aufnahme jedem zur freien Verfügung und veröffentliche sie unter public domain, bzw. CC0 Lizenz. Also, bedient Euch, wenn sie Euch gefällt.

Download mp3 (320 kBit/s): Waldvögel

Download wav: Waldvögel


CC0
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Wolfgang Saus

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This work is published from: Deutschland.

Domglocken zu Aachen, volles Geläut

Das volle Geläut des Aachener Doms, aufgenommen Heiligabend um Mitternacht.
Schön im Spektrogramm zu sehen, wie sich manche Töne erst nach dem Schlag entwickeln. Und nicht immer sind die lautesten auch die wahrgenommenen.

Marienglocke: Schlagton g+8, 2075 mm Durchmesser und 5.800 kg.
Karlsglocke: Schlagton h+7, 1628 mm Durchmesser und 2700 kg.
Joh. Evangelist: Schlagton d’+8, 1367 mm Durchmesser und 1650 kg.
Joh. Baptist: Schlagton e’+7, 1367 mm Durchmesser und 1150 kg.
Leopardusglocke: Schlagton fis’+3, 1078 mm Durchmesser und 800 kg.
Stephanusglocke: Schlagton g’+8, 1027 mm Durchmesser und 700 kg.
Petrusglocke: Schlagton a’+1, 894 mm Durchmesser und 450 kg.
Simeonsglocke: Schlagton h’+8, 793 mm Durchmesser und 300 kg.

Das Glockenmotiv bildet der lateinische Hymnus Veni creator spiritus. Die Marienglocke wurde übrigens von den Nazis eingeschmolzen und 1958 neu gegossen.

Nach vielen Jahren hatte es 2017 endlich geklappt, eine weitgehend störungsfreie Aufnahme zu machen. Ich habe sie vom Katschhof zwischen Dom und Rathaus aus aufgenommen und diesmal mit windgeschützten Hypernierenmikros auf einem hohen Ständer hinter zwei einsamen Weihnachtsmarkbuden aufgenommen und eine Stunde vorher alle Sicherheitsleute (die die leeren Weihnachtsmarktbuden bewachen) aufgesucht, die Aufnahme besprochen und – wichtig! – ihnen einen Platz gezeigt, von dem aus sie mich beobachten können, ohne die Aufnahme allzusehr zu stören.

Jahrelang hat es immer Störungen gegeben. Leider auch bei der akustisch schönsten 3D Aufnahmen mit OKM Originalkopfmikrofonen 2014. Mal hat’s gestürmt, mal geregnet, mal fuhr die Polizei über den Katschhof, mal pustete ein Gebläse in eine Plastikprinte, oder Sicherheitsleute stellten Fragen, oder jemand stakte lautstark mit Stöckelschuhen in die Dom-Mette. 2017 haben Hypernierenmikrofone mit Windschutz die Platzgeräusche und den Wind weitgehend ausgeblendet.

2018 bin ich aus Aachen weggezogen und bin froh, diese Aufnahme im Kasten zu haben. Sie gibt Heimatgefühle. Der Dom ist für mich das nachhaltig Beeindruckendste in Aachen.

Software: Overtone Analyzer/VoceVista Video

Deine Ohren haben Superkräfte – überzeuge Dich selbst

Du besitzt bereits Superkräft in Deinem Ohr, von denen Du nichts weisst. Steve Mould zeigt Dir in diesem Video, dass Du ohne zu üben hören kannst, ob Wasser kalt oder warm ist. Teste selbst.

Der Grund ist, dass Du bereits unterbewußt mit dem Geräusch einfließenden Wassers vertraut bist und die Information abgespeichert hast. Sie wird automatisch abgerufen, wenn Du den Vorgang nur hörst aber nicht siehst.

Heisses Wasser hat eine geringere Viskosität als kaltes. Das Blubbergeräusch in warmem Wasser ist aufgrund der geringeren Viskosität im Durchschnitt etwas höher. Unsere feinen Hörsensoren bekommen diesen Unterschied deutlich mit.

Mehr dazu findest Du hier:

http://www.sciencealert.com/your-ears-can-actually-tell-the-difference-between-hot-and-cold-running-water

https://www.thenakedscientists.com/articles/questions/why-does-hot-water-sound-different-cold-water-when-poured

Singender Komet

Der Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko „singt“. Sein Lied ist für menschliche Ohren nicht wirklich hörbar, denn es handelt sich nicht um Schallwellen, sondern um Schwingungen des Magnetfelds im Bereich von 20-40 Millihertz. Die Schwingungen wurden in den hörbaren Bereich transponiert (ca. 15 Oktaven) und in Schallwellen umgewandelt, um sie hörbar zu machen.

Aber dann hört es sich nicht unähnlich an, wie mein „ingressive vocal fry“, den ich zur Demonstration von Formantfrequenzen verwende.

Mehr Information zum Rosettaprojekt, das heute erstmals in der Menschheitsgeschichte eine Sonde auf einem Kometen gelandet hat, findest du hier: http://rosetta.esa.int/

Thumbnail image credit: ESA/Rosetta/NAVCAM, CC BY-SA IGO 3.0 [CC-BY-SA-3.0-igo], via Wikimedia Commons

Spinnen stimmen ihr Netz musikalisch

Spinnen stimmen ihr Netz wie eine Gitarre. NPR (US National Public Radio) hat diesen witzigen Clip zur Erläuterung einer wissenschaftlichen Publikation der englischen Oxford Silk Group veröffentlicht. Spinnen können am Schwingungsverhalten erkennen, ob sich Beute, Artgenossen oder sogar einen Fehler im Netz handelt. Sie spannen jede Saite ihres Netzes auf einen anderen Ton und können durch Triangulation blitzschnell die genaue Position der Beute erkennen:

 

Zwei Obertonmelodien gleichzeitig – Cosmicbow

Christopher Vila ist Erfinder und Hersteller dieses hinreißenden Musikinstruments, dass einen beim Spiel schnell mal in eine tiefe Selbstvergessenheit führt, von der man auch als Zuhörer noch etwas spürt: Cosmicbow.

Im Video demonstriert er eine unglaubliche Kontrolle des ersten und zweiten Formanten, indem er mit beiden eine unabhängige Melodie spielt. Den tieferen Oberton kontrolliert er mit dem vorderen Mundraum, die hohen Obertöne werden hingegen im Rachenraum hauptsächlich von der Position des Kehldeckels bestimmt.

Diese Kunstfertigkeit ist ein Beispiel dafür, wieviel Musik es allein in unseren vokalen Resonanzräumen noch zu entdecken gibt. Interessant ist der Zusammenhang mit Gesangsphonetik, bei der ebenfalls eine Kontrolle der Formanten gefordert ist, um die Brillianz und Tragfähigkeit der Stimme zu ermöglichen, die für klassischen Gesang erforderlich ist. Ich kann jedem klassischen Sänger empfehlen, sich mal ein Weile mit dem Cosmicbow zu beschäftigen.